Siebdruck

Wie Caps bedruckt werden Teil 2

Printing CapsMützen gehören bei den Verbrauchern zu den beliebtesten bedruckten Kleidungsstücken. Manche Leute tragen Tag und Nacht Mützen, draußen und drinnen, bei jedem Wetter. Dennoch ziehen es viele Siebdrucker vor, keine Mützen zu bedrucken!

Mützen sind jedoch einfacher zu bedrucken als T-Shirts. Die Siebe für das Bedrucken von Mützen sind kleiner. Daher verlangen die Vorbereitungen und der Druck mit Mützenrahmen weniger Aufwand. Weshalb also scheuen sich Siebdrucker davor, Mützen zu bedrucken?
Es gibt ein paar einfache Unterschiede zwischen dem Bedrucken von T-Shirts und Mützen, die von manchen Siebdruckern nicht verstanden werden. Wurden jedoch die Unterschiede einmal erkannt, wird kein Siebdrucker mehr davor zurückschrecken, das Gewinnpotenzial bedruckter Mützen auszunutzen.

Die Unterschiede zwischen dem Bedrucken von T-Shirts und Mützen

1. Schmales Profil

2. Kapillarfilm

3. Mützenform

4. Größenverhältnis Platte / Mütze

5. Rakel

6. Passerführung

In diesem zweiten Teil des Artikels besprechen wir die Mützenkonstruktion, die Übereinstimmung der Größe der Platte und der Mütze, die Rakel und die Passerführung.

Mützenform

Einige Mützen lassen sich einfacher bedrucken als andere. Mützen eignen sich zum Besticken und für den für Transfer- und Siebdruck. Manche Mützen eignen sich besser für eine Dekorationsmethode, andere für eine andere Methode. Die Mützen mit flexiblen Vorderteilpanels eignen sich gut für den Siebdruck, diejenigen mit steifen Vorderteilpanels für das Besticken. Achten Sie beim Einkaufen von Mützen für den Siebdruck darauf, dass Sie keine Mützen mit geklebtem Steifleinen und keine „konstruierten“, steifen Mützen kaufen. Für die meisten Betriebe zählen diese zu den bestickbaren Mützen. Es gibt ein neues Design von Mützen mit geklebtem Steifleinen, die sich in Siebdrucktechnik bedrucken lassen.

„Nicht konstruierte“ Mützen mit herausfaltbarem Halbmond hinter dem Vorderteilpanel und Mützen mit Schaumstoffverstärkungen eignen sich zum Bedrucken besser. Nicht konstruierte Mützen sind Mützen, die keine Einlagen im Vorderteilpanel aufweisen. Es gibt jedoch einige Mützenmodelle mit Einlagen, die nicht das neue patentierte Design aufweisen, und die trotzdem bestens auf die Druckplatte passen und einfach zu Bedrucken sind.

Die meisten Leute, die heute vor dem Bedrucken von Mützen zurückschrecken, haben früher versucht, Mützen mit Steifleinen oder andere für den Siebdruck ungeeignete Modelle zu bedrucken. Sie erzielten dabei eine minderwertige Druckqualität, wurden dadurch entmutigt und druckten nie wieder Mützen. Daher herrscht beim Drucken von Mützen nicht ein derart großer Konkurrenzkampf – nur weil die Siebdrucker nicht wissen, dass es verschiedene Mützen für unterschiedliche Dekorationstechniken gibt.

Mützen werden auch in verschiedenen Größen angeboten. Die kleineren Mützen sind modischer und werden vor allem vom jungen Publikum bevorzugt. Es sind oft 6-Panel-Mützen, was bedeutet, dass die Mützen in der Mitte des Bildbereichs eine Naht haben. Es sind auch die Mützen mit dem höchsten Verkaufspreis.

Nähte sind tatsächlich einfach zu bedrucken. Einige Nähte sind weich, während andere, auch wenn sie gebügelt wurden, eine unregelmäßige Oberfläche aufweisen. Die weichen Nähte sind besser geeignet. Legen Sie beim Drucken je ein Polster auf jede Seite der Naht. Das Polster sollte die Dicke der Naht aufweisen. Ist die Naht dünner als die Polster, sollte die Lücke unter der Naht zwischen den zwei Polstern mit Abdeckband erhöht werden. So entsteht auf der „Druckstraße“ eine flache Druckoberfläche, statt einer „Bremsschwelle“ oder eines „Schlaglochs“.

Die neuen High-Density-Farbstoffe eignen sich vorzüglich, um die unregelmäßigen Oberflächen bei Nähten oder Kord zu kompensieren. Sie sollten mit Kapillarfilm verwendet werden. Damit können wirklich deckende Bilder sowie eine breite Auswahl an neuen Grafiken, wie linsenförmige Drucke, 3-D Kinetikfarben, Imitationslederapplikationen und falsche Stickerei hergestellt werden. Diese Farbstoffe bedeuten für die Siebdruckindustrie einen großartigen technologischen Fortschritt und können wie herkömmliche Plastisolfarbstoffe verwendet werden.

Die Kombination eines Siebs mit hoher Gewebespannung, Kapillarfilm und High-Density-Farbstoffen eignet sich für die verschiedensten Stoffe, aus denen Mützen gefertigt werden. Mützen können aus weichen Schaumstoffvorderteilen, Köper, gebürsteter Baumwolle oder einer Vielzahl anderer Materialien bestehen. Bei über 350 Anbietern allein in den USA ist die Auswahl riesig.

Hat ein Siebdrucker erst einmal eine gute bedruckbare Mütze gefunden, ist es ratsam, dem Anbieter die Treue zu halten. Wechseln Sie den Anbieter nicht, um bloß € 0,08 pro Mütze einzusparen. Die beste Methode um die geeignetste Mütze zu finden, ist, den Lieferantenkatalog sorgfältig zu studieren und dabei eingehend das Foto und die Beschreibung zu untersuchen. Mützen mit flexiblen Vorderteilpanels, weichen Nähten, aus gebürsteter Baumwolle und einer Konstruktion, die es erlaubt, die Mütze flach auf die Druckplatte zu legen, sollten im Katalog des Anbieters zum späteren Nachschlagen gekennzeichnet werden.

Es können Mützen von verschiedenen Anbietern erforderlich sein, um eine gute Auswahl an Farben und Modellen verfügbar zu haben. Grundsätzlich gibt es drei Mützenmodelle. Die 6-Panel-Mützen mit tiefem Profil (Low Profile) haben das größte Gewinnpotenzial. Mützen im Golfstil sollten entweder ein flexibles Vorderteil oder eine halbmondförmige Verstärkung hinter dem Vorderteilpanel haben. Die Mützen mit Schaumstoffvorderteilen sind beim Vergleich von verschiedenen Anbietern die Beständigsten.

Größenverhältnis Platte / Mütze

Die Größe der Druckplatte und die Größe des Vorderteilpanels müssen übereinstimmen. Durch die Mode wurden die Vorderteilpanels in den letzten Jahren kleiner. Viele Siebdrucker wandten sich vom Mützendruck entmutigt ab, weil die obere Mitte des Bildbereichs nicht flach auf der Platte aufliegt. Das kommt daher, dass die Platte für die Vorderteilpanels der Mützen zu groß ist. Diese Siebdrucker arbeiten mit veralteter Ausrüstung, die vom Hersteller aktualisiert werden sollte. Das neue patentierte Design nimmt sich dieses Problems an.

Jeder Versuch, das Vorderteilpanel zu dehnen oder den Schirm zu biegen führt zu einem verzerrten Bild. Wird ein Shirt vor dem Drucken aus seiner Form gezogen, entsteht ein verzogenes Bild. Das gleiche gilt für Mützen. Der Verzug entsteht, wenn die Mütze mit solcher Kraft heruntergezogen wird, dass sich der Schirm bewegt. Wird der Schirm heruntergebogen, um einen Shirtrahmen auf die Mütze zu drücken, wird der untere Bildbereich gedehnt und es entsteht ein verzogenes Bild.

Rakel

Rakel, deren Blätter in der Mitte hart sind, eignen sich zum Bedrucken von Mützen besser. Das Blatt sollte am Griff angeleimt oder festgeklemmt sein. Aluminiumgriffe, die sich an das Blatt klemmen lassen, leisten gute Dienste. Schrauben, die durch den Griff und das Blatt gehen, führen mit zunehmendem Alter der Rakel zu verzogenen Blättern und zu unregelmäßigen Farbstoffabgaben. Die besten Rakeln sind 102 – 127 mm lang und weisen Härten von 70-90-70 Durometer oder einen ähnlichen Wert auf.

Rakel für T-Shirtdruck sind meistens 5 cm größer als die Bildbreite. Die Ecken dieser Rakel sind flexibler als der Rest des Blatts. Diese Flexibilität führt zu einem tieferen Rakeldruck an den Ecken. Das liegt jedoch bei einem Shirtsieb bereits außerhalb des Bildbereichs. Bei Mützen, wo das Bild bis zu 1,6 mm oder sogar 12,7 mm an die Innenseite der schmalen Rahmenseite reicht, muss derselbe Rakeldruck wie auf dem gesamten Bild angewendet werden können. Die Ecken der Rakel dürfen daher nicht flexibel sein. Die Mitte ist 90 Durometer hart und wird nicht nachgeben.

Passerführung

Beim T-Shirtdruck liegen die Bilder üblicherweise in der Mitte des Siebs. Bei Mützensieben werden die Bilder jedoch nahe der schmalen Rahmenseite belichtet. Die Druckplatten für Mützen sind im Vergleich zum T-Shirtdruck klein. Die Bilder müssen daher vor der Belichtung genau ausgerichtet werden, damit das Bild nicht zu hoch, krumm oder nicht auf der Mützenmitte zu liegen kommt. Das ist bei der Belichtung von Mehrfarbendrucken noch wichtiger.

Es gibt eine sehr einfache Lösung dafür. Übertragen Sie einen Mützenrahmen auf Millimeterpapier und zeichnen Sie eine Linie 4,8 mm außerhalb der schmalen Rahmenseite. Die 4,8 mm entsprechen dem dicksten erhältlichen Mützenschirm. Legen Sie anschließend die Zeichnung auf die Druckplatte und übertragen Sie die Platte auf das Millimeterpapier. Sie können Mittellinien hinzufügen, um die Bilder zentrieren zu können.

Nachdem Sie die Zeichnung mit einem Stück Plastik zugedeckt haben, können Sie jedes Bild (oder Positiv) präzise auf diese Darstellung der Platte legen und es mit einem Stück Zellophanband fixieren. Nachdem Sie die verschiedenen Bilder eines Mehrfarbendrucks passergenau positioniert haben, kleben Sie zwei oder mehrere doppelseitige Klebebänder auf das Bild.

Legen Sie nun das beschichtete Sieb auf die Zeichnung des Siebs, ziehen Sie das Papier vom doppelseitigen Klebeband und nehmen Sie das Bild genau in der zu belichtenden Position mit dem Sieb auf. Mit Holzklötzen, die auf beiden Seiten der Zeichnung entlang der Außenkanten des Siebs liegen, kann das Sieb präzise auf die Zeichnung gelegt werden, ohne dass man auf das Augenmaß einer Person vertrauen muss.

Ein Stück Millimeterpapier, eine Stück Plastik, das normalerweise ein Abfallprodukt des Kapillarfilms ist und ein paar Minuten Ihrer Zeit, können Ihnen die aufwendige Neuerstellung der Siebe ersparen.

Drucken von Mützen ist wie Drucken von T-Shirts. Es müssen an den Sieben nur einige Anpassungen für die Mützen vorgenommen werden. Damit kann ein Siebdrucker sein Geschäft um ein sehr rentables, saisonunabhängiges und konkurrenzloses Produkt ergänzen. Jeder liebt Mützen. Mützen machen Spaß und sind einfach zu bedrucken.

Über den Autor:
Roger Jennings wurde vom Impressions Magazine als einer der führenden Innovatoren der letzten 25 Jahre betitelt. Er hält zahlreiche Patente, darunter alle Patente für den Mützendruck. Er schreibt für alle Handelsmagazine über technische und wirtschaftliche Themen. Zurzeit ist Roger Präsident der R Jennings Mfg. Co., die Siebdruckausrüstung und Drucke herstellen sowie Verbrauchsmaterialien für Siebdruck anbieten. Weitere Artikel von Roger Jennings können Sie unter www.rjennings.com finden. Falls Sie Hilfe bei Problemen im Siebdruck benötigen, rufen Sie einfach an oder schicken Sie eine E-Mail an roger@rjennings.com.