Nachtrichten

Die zweite Mitgliederumfrage der Fespa, der Economy Survey, bestätigt, dass die Großformatdruckereien von der defensiven Überlebenstaktik des Jahres 2009 zur Verbesserung ihres geschäftliches Erfolges im Verlauf des Jahres 2010 zu innovativen und proaktiven operativen und Vertriebsstrategien übergehen werden. 

70,2 % der Befragten haben in ihrem Betrieb neue Produkte oder Prozesse eingesetzt, um den Konjunkturrückgang besser zu überstehen, wobei 61,5 % ihr Produktportfolio erweiterten und 60,6 % in neue Märkte vorstießen.

Ganzen optimistisch
Diese zweite Meinungsumfrage wurde von der Fesoa im vierten Quartal 2009 in Zusammenarbeit mit dem globalen Marktforschungsinstitut InfoTrends durchgeführt. Sie zeigt, dass die Druckereibranche im Großen und Ganzen optimistisch in das Jahr 2010 geht. Mehr als ein Fünftel der Ende 2009 befragten Unternehmen meinten, der Markt würde sich bereits erholen, und über die Hälfte erwarteten bis Ende 2010 eine Rückkehr zum vorherigen Niveau.

Andererseits vermittelt die Umfrage auch ein deutliches Bild der Auswirkungen des Abschwungs auf dem Markt für Großformatdrucke. 93,1 % der 217 Befragten stimmen zu, dass es einen Konjunkturrückgang in der Branche gibt, wobei 56,4 % das Jahr 2009 als das schlechteste Jahr ihrer Geschichte ansahen.

Preisdruck
Die Geschäfte brachen im Durchschnitt um 15 % ein. Allerdings sind die Auswirkungen in der Branche recht unterschiedlich, da 21,1 % der Unternehmen keine Einbußen in der Geschäftsaktivität verzeichneten, während 20,7 % einen Verlust von mindestens 25 % verkraften mussten. Hersteller und Wiederverkäufer melden den gleichen mittleren Rückgang wie Druckdienstleister (PSP), was die enge Verknüpfung der Lieferkette in der Branche unterstreicht.

Das Wettbewerbsumfeld ist im Wandel begriffen. 65,6 % der befragten Unternehmen gaben an, dass Mitbewerber fusioniert oder ganz aufgegeben hätten. 43,1 % meldeten, dass Mitbewerber in andere Märkte vordringen oder neue Dienstleistungen anbieten würden, während sich 33 % mit neuen Wettbewerbern aus anderen Segmenten der Druckereibranche konfrontiert sahen und 22 % feststellten, dass Kunden Großformatdrucke intern produzierten.

Der Preisdruck ist ebenfalls unerbittlich. 60,6 % der Unternehmen meinten, dass neue und alte Kunden die Preise jetzt häufiger vergleichen würden. Das kann der Grund dafür sein, dass 33 % der Unternehmen selbst aggressive Finanzierungs- und Zahlungsbedingungen eingeführt haben und 23 % verstärkt Rabatte und Sonderpreise nutzen. Doch bleibt die Belastung der Lieferkette nicht auf die Preise beschränkt. Drei Viertel der Befragten gaben einen stärkeren Druck auf das Produktionstempo und die Lieferzeiten an.


Marcus Timson, Fespa, erläutert: „Der erstmals im Frühjahr 2009 durchgeführte Economy Survey von Fespa hat es sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen des Wirtschaftsabschwungs auf die Großformatanbieter zu ermitteln und zu verstehen, wie die Druckdienstleister (PSP) auf die anspruchsvollen Marktbedingungen reagieren. Die jüngsten Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit für Druckereien,

Humankapital
Neben der Ausweitung des Service und der Märkte und neuen Vertriebsstrategien verweist die Umfrage auf eine schrittweise Wiederausrichtung auf die Entwicklung und Bindung von ‚Humankapital‘. 22,9 % der Befragten haben ihr Vertriebspersonal ausgebaut, und die Bindung von Fachkräften scheint angesichts des erwarteten Aufschwungs Priorität zu genießen. Hier kürzen die befragten Unternehmen eher die Arbeitszeit oder senken die Löhne, als dass sie sich von qualifiziertem Personal trennen.

 Obwohl die Umweltanstrengungen der Branche durch den Kampf um das Überleben etwas in den Hintergrund getreten sind und 59,6 % angaben, dass im Ergebnis des Wirtschaftsabschwungs eine umweltfreundliche Produktion an Bedeutung verloren hätte, wiesen bemerkenswerte 40,4 % der Befragten darauf hin, dass die wirtschaftliche Lage die Rolle einer ‚planetenfreundlichen‘ Produktion nicht verringert habe. Ein Fünftel der Befragten setzt Nachhaltigkeit als Mittel zur wettbewerblichen Differenzierung ein. Das lässt vermuten, dass in diesem Bereich noch mehr Chancen für Innovationen vorhanden sind, die im Verlauf der weiteren Verbesserung des Wirtschaftsklimas von einer größeren Zahl von PSPs genutzt werden könnten.

Weitere Informationen und ein Exemplar des Fespa Economy Survey erhalten Sie von Marcus Timson unter marcus.timson@fespa.com oder auf der Website www.fespa2010.com.