Eine Herausforderung, mit der Sticker immer wieder konfrontiert werden, sind kleine Schriften. Waren bisher Schriften bei einer Höhe von 5 mm klein, so sollen Sie jetzt 3 mm und kleiner werden. Dass hier die Grenzen relativ schnell erreicht werden, ist sicher.
Feiner Faden
Wenn kleine Schriften gefragt sind, sollte ein feiner Faden wie Classic 60, Polyneon 60 oder FS 50 eingesetzt werden. Sehr gut eignet sich auch Frosted Matt. Madeira’s 60er Stickgarn-Farben entsprechen genau den 40er Stickgarnen mit gleicher Farbnummer. Madeira hat in seinem Polyneon-Programm 100 Farben in der Feinstärke und bei Classic 65 Farben. So kann in einem aufwendigen Stickmuster durchaus die gleiche Farbe in unterschiedlichen Stärken zum Einsatz kommen.
Beim Punchen von Schriften sollte versucht werden, unnötige Fadenschnitte zu vermeiden. Jeder Fadenschnitt heißt, dass es Ab- und Anstickstiche geben sollte. Diese erzeugen oft störende Fadennester auf der Stickereirückseite. Zudem kann jeder Fadenschnitt zu Maschinenstillständen führen, weil bei falscher Maschineneinstellung der Faden ausfädelt.
Je fester und glatter der Stickgrund ist, um so leichter ist es, darauf feine Details zu sticken. Bei weichen Materialien wie Maschenware oder Piqué ist zu überlegen, wie der Stickgrund während des Stickvorgangs stabilisiert werden kann. Denn während des Stickens soll der Grund stabil sein, jedoch später angezogen, soll der Stoff wieder weich und anschmiegsam sein.
Vliese
Für einen dickeren oder stabilen Stoff ist ein Reißvlies durchaus in Ordnung. Jedoch sollte bei Stickereien mit feinen Details oder auf weicher Maschenware lieber mit einem wasserlöslichen Vlies- oder Folienmaterial der Avalon-Produktgruppe oder einem Schneidvlies wie Weblon gearbeitet werden. Denn durch das Herausreißen des Vlieses kann bei feinen Stoffen der Stickgrund und die Stiche beschädigt werden.
Auch ist die Stabilisierung der Stickerei mit einem Schneidvlies permanent. Gerade bei freistehenden Buchstaben oder Schriften ist es wichtig, die Stickerei permanent zu stabilisieren. Wird also bei einer Maschenware nach dem Sticken das Vlies komplett entfernt, werden die Buchstaben nach der ersten Wäsche anfangen zu tanzen.
Natürlich sollten bei der Verwendung von feinen Garnen auch entsprechend feine Nadeln in der Maschine sein. Versuchen wir mit einem dicken Stift eine feine Linie zu ziehen, ist das sehr schwer, ähnlich verhält es sich an der Maschine. Wenn die Nadeln im Durchmesser schon fast so dick sind, wie der Stich lang werden soll, ist es der Maschine unmöglich genau zu sticken.